Heute, am Anfang des Jahres 2025, wollte ich gerne ein wenig ein Fazit zum Ablauf meiner Lernzeit als Hobbyfotograf ziehen und dann daraus ein Vorgehen in Form von Challenges für das Jahr 2025 festlegen. Um dies für mich etwas einfacher zu gestalten und um nicht so viel Arbeit damit zu haben, tue ich dies in Form einer Strichaufzählung.

Ich habe die eineinhalb Jahre zu Beginn nicht auf erfahrene Fotografen gehört, sondern habe mich ohne das Lesen von Anleitungen (wie früher bei den ersten Computern) direkt auf die Technik gestürzt und „gemacht“. Das Ergebnis war ein ständiges Ausprobieren, neu beginnen, frustriertes Abbrechen, weil es doch nicht so einfach ging! Also Fehler, welche anscheinend in meiner Natur liegen, Fehler, welche ich früher schon immer gemacht habe. Eine für mich sehr provozierende Frage von Michael Jordan drehte damals das Vorgehen für mich etwas:

„Reiner, was willst Du eigentlich wirklich fotografieren. Kläre das für Dich, dann findest Du auch einen Weg“ … bin ihm heute noch dankbar für dieses Aufwecken (Michael Jordan – Fotograf)

Es folgten eine Menge Fotos bei Youtube und Instagram bei deren Betrachtung ich mir immer wieder und wieder diese Frage in’s Gedächtnis rief. Hatte ich dann endlich etwas gefunden was mich faszinierte, kamen weder diese Zweifel an fotografischer Kompetenz, an der Technik usw. Erst weitere Gespräche brachten für mich eine Lösung hervor. Meine Unzufriedenheit lag nicht an meinem Unvermögen, sondern daran, dass ich mir für meine Realisierungen ständig die Bewertungskriterien Anderer heranzog. Manchmal braucht es nur einen kleinen Satz welcher dann an der richtigen Stelle so etwas hervorbringt. In meinem Fall sagte ihn Ernst Hohmann bei meinen ersten Besuchen im Fotoclub Andernach:

„Reiner, du brauchst als Hobby nicht mehr für andere zu fotografieren … nur für Dich, und du brauchst dich auch nicht mit Leuten zu messen, die schon 20 Jahre länger fotografieren.“ 

Kaum hatte ich dies so angenommen, da wurde es für mich besser und einfacher. Plötzlich konnte ich für mich frei und ohne Selbstkritik bestimmen was ich will, ich brauche das nicht mehr in fertige Rahmen zu stecken, jetzt bestimme ich meinen Rahmen selber! In der Fotografie gibt es kein Richtig oder Falsch! Es gibt nur „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“. Der Rest kommt dann schon von selbst. Da sticht dann das Pareto-Prinzip (80% nimmst du mit / 20% gefällt es eh nicht 🙂 🙂 🙂 ). Letztlich muss ich kein Geld damit verdienen, sondern es muss nur mir gefallen.

In meiner Entwicklung folgten nun unsägliche Filme bei Youtu.be zur Technik, zu Content, zum Stil und daraus folgend nun eine Auflistung was mir gefällt, was nicht und vor allem was dahinter steht.

 

 

 

Wozu fotografiere ich? Für mich!

Meine Fotos brauchen niemanden zu beeindrucken (außer mich selbst). Sie sind ein wenig Anker für Geschichte und Momente in denen ich sie geschossen habe. Bezogen auf Streetphotography geht es auch überhaupt nicht um die Person welche dort gerade herumläuft sondern um die Situation, welche diese Person uns /mir gerade als Protagonist verdeutlicht. Hierzu mehr unter der Galerie „Street“. Fazit: Ich fotogafiere für mich Anker um mich z.B. an die Situation zu erinnern oder später mal dazu eine Geschichte erzählen zu können. Ich bin ein „stiller Beobachter“, nicht jemand der damit etwas erreichen will. Ich hebe keinen Zeigefinger gegen etwas, nein ich beobachte, zumeist auch ohne Bewertung. Diese „Freiheit“ die ich mir damit genehmige wird leider von meiner engeren Umgebung nicht anerkannt. Aber sie sind halt „unfrei“. Das „nicht bewerten“ habe ich durch die buddhistische Meditation gelernt und geübt. Dies zu können würde manchen meiner Familienmitglieder den Stress reduziern !!!

 

Mein Verhältnis zu der aus Sicht Anderer "überzogenen Technik": Ich hab "einfach" Spass dran!

Technik muß bei mir keine Leistung erbringen. An den tollen Kameras nutze ich vielleicht nur 20 % der Technik, na und? Es macht mir einfach Spass damit umzugehen. Ich habe niemanden dazu bestohlen, sondern mir alles selber erarbeitet. Bevor ich das Geld in’s Wirtshaus trage, … lasst mir doch den Spass. Das war in meinem ganzen Leben so, erst waren es die Computer, dann mein Motorrad, dann die Jagdwaffen und nun sind es eben teure Fotoapparate. Die müssen bei mir keine Leistung erbringen, desswegen ist auch die Frage „was willst Du denn mit den teuren Dingern, du kannst doch eh nicht damit umgehen?“ völlig falsch. Das ist Denken aus der Zeit des beruflichen Fortkommens, hab ich nicht mehr nötig … also lasst mich damit in Frieden.

Wie sehen denn deine Fotos aus? Diese Unschärfe, diese Farbe, Nein !

Vielleicht kann ich es noch nicht besser, vielleicht verlangt aber auch genau dieses Bild die Unschärfe! Wenn jemandem meine Fotos nicht gefallen – dann braucht er sie ja nicht anzuschauen. Wenn es ihn interessiert, dann könnte er auch fragen. Wenn sie ihm nicht gefallen, dann hat niemand das Recht mit den einleitenden Worten „Du musst das so oder so machen …“ meine Bilder zu kritisieren. Allenfalls kann eine in beide Richtungen weiterführende Kommunikation mit eher wertschätzenden Worten beginnen, dann haben wir beide etwas davon. Der Andere ist seinen Rat losgeworden und ich habe vielleicht für die nächste Aufnahme einen guten Tipp bekommen.

De gleichen Lehrgang nochmal? Hast du beim ersten Mal nicht aufgepasst?

Das kann sicher sein, aber eher habe ich die Erfahrung gemacht, das man immer wieder neue Dinge / Stile usw. bei den Dozenten entdeckt. Ich habe tatsächlich noch nie nichts Neues hinzugelernt. Man muß nur offen an die Sachen herangehen und Dozenten sind schließlich auch nur Menschen. Ich entdecke immer wieder Neuigkeiten und mit offenem Herzen an den Stoff / die Botschaften herangehen macht es mir leicht.

street - landscape - urban - natur- portrait - und und black/white ?

Im Rahmen der Einstellung meiner Kameras (das macht mir immer ziemlich viel Spass, siehe oben) traf ich auf unterschiedliche Stile/Genres usw. Im Sinne meiner Ausführungen zur Frage , warum ich fotografiere, ist dies nicht wichtig. Trotzdem nutze ich die Unterscheidung der Genres, damit Dritte damit mich besser einordnen können.

Ich möchte mich jedoch nicht durch Festlegungen wie, streetphotography muss s/w sein festlegen lassen. b/w, moody, color, HDR sind für mich eher Formalien, welche mir helfen meine Situationen/Momente besser zu visualisieren. 

Social media ? ... viel Arbeit und kaum Follower ?

Ich investiere gerne Zeit in Instagram. Für mich ist das wie ein Fotoalbum. Ich sehe nicht die Menge der Follower sondern viele tolle Medienschaffende und Fotografen, welche mir immer wieder tolle Inspirationen mitgeben. Ich stelle die mir am Besten gefallenden Fotos dort ein oder bastele mir ein Reel (das spielt zudem wieder in meine Technikverliebtheit) das macht Spass und ich habe dadurch viele tolle Meinungen, Beifall und Kontakte bekommen. Also was kümmert mich die Meinung von den ewig Ablehnenden. Okay, man muss dafür manchmal etwas schneller auf Posts reagieren, lebt unter Umständen in paralellen Kommunikationssträngen, aber das nehme ich gerne in Kauf. Ich finds cool und wer mir das nicht gönnt, der muss halt sehen wo er zukünftig bleibt.