Sind Vereine oder Clubs für Fotografen sinnvoll ?

Sind Clubs hilfreich und wozu dienen sie wirklich ?

Die Wirkung von Fotoclubs für Anfänger oder auch für engagierte Fotoenthusiasten kann sehr hilfreich sein … aber auch nicht!

Eigentlich sollen sie dem Neuling oder dem Engagierten helfen sich in seinem neuen Hobby zurechtzufinden. Hilfe, Service, Angebote … und dann sollte man gemeinsam an der Sache weiterarbeiten, vielleicht gemeinsam neue Wege ausprobieren usw.. Schön wäre es …

Bisher habe ich mir drei Clubs Live und etliche virtuell angeschaut und bin recht ernüchtert. Immer das gleiche Spiel, auch nach ersten Hilfeversuchen geht es dann sehr schnell darum, dass der Neuling gezwungen ist den speziellen Stil oder die Ziele des Clubs anzunehmen – von Freiheit der Kunst also keine Spur. Zudem kommen menschliche Aspekte hinzu wie wir sie aus allen Parteien, Gremien, Zusammenschlüssen kennen. Wir unterscheiden uns dabei überhaupt nicht vom Tierreich „Graurücken“ haben sich ihre Position einmal erworben und halten daran fest. Ihre Meinung, ihr Stil ist mit allen möglichen Mitteln beizubehalten. Diese Mechanismen laufen dabei deutlich diffus ab. Über Wortbeiträge, „gutgemeinte RatSchläge“ und auch manche nonverbale Verhalten werden Neulinge diszipliniert. Um das nicht miss zu verstehen, das ist keine „böse Absicht“, es ist in unserem menschlichen Rudelverhalten quasi Systemimmanent. Es ist auch nicht unbedingt auf eine Person bezogen, es ist eher das Bestreben eines Systems sich eine Stabilität zu geben. Also „ALLES GUT“. Ich habe solche Situationen zig Mal erlebt und halte es daher oft für besser nicht an diesen Mechanismen zu rütteln, sondern mich dann eher neuen Verfahren zuzuwenden oder „mein Ding“ in anderen Formaten zu suchen. 

Ok, ich habe mal Soziologie studiert, das merkt man dann natürlich, aber was mache ich jetzt daraus…? Lasse ich es sein? Oder nutze ich ein Vereinsleben weiter … aber wie?

Hier ist der Plan:

1. Solange „Hilfen“ und konstruktive Kritik von den Mitgliedern an mich herangetragen werden, ist für mich alles stimmig und ich kann mich dort wohl fühlen. Einzelne Witzeleien sind u.U. sogar heiter, außer sie nehmen bei dem jeweiligen Originator narzistische Züge an.

2. Nach einiger Zeit fangen zumeist die als „gut gemeinten“, diffusen verbalen Sanktionen und Bloßstellungen an, mit welchem man gezwungen werden soll, in eine gewisse Richtung zu marschieren, also den Club-Stil anzunehmen. Oder man wird als Außenseiter abgestellt. Nun ist es Zeit sehr wachsam zu werden.

3. Wenn die unter 2. gesagten Mechanismen und Prozesse anfangen einzelne Mitglieder zu belächeln, oder wenn es einem persönlich zu nahe geht, dann sollte man sich im Guten trennen. Ein weiteres Verweilen ist für das eigene Fortkommen nicht effizient, stört nur das Clubleben und bringt insgesamt niemanden weiter. 

Nun gilt es aus den Fehlern zu lernen und ein eventuell „demokratischeres“ Miteinander zu finden. Oder als Alternative sogar die gleichen Mechanismen entgegenzustellen. Aber was bringt schon gegenseitiges Belächeln … 😉 

In einem folgenden Beitrag werde ich Alternativen aufzeigen, Alternativen an denen ich momentan selber für mich arbeite.